Topstory: Bayern als M&A-Hub: Wie der VC-Beschluss die deutsche Innovationslandschaft transformiert
Analyse: Warum atares seinen Sitz strategisch in München wählte und was das für den deutschen Mittelstand bedeutet
Mit dem Bayerischen VC-Beschluss 2025 hat sich die Rahmenbedingung für Venture Capital in Deutschland fundamental verschoben. Gemeinnützige Stiftungen dürfen erstmals bis zu fünf Prozent ihres Vermögens in VC-Fonds investieren – eine Regulierungsänderung, die Hunderte Millionen Euro zusätzliches Kapital in das deutsche Ökosystem lenken könnte.
Für atares, die auf technologiegetriebene M&A-Transaktionen spezialisierte Beratung, war diese Entwicklung kein Überraschungsmoment, sondern die Bestätigung einer strategischen These: München und Bayern sind das Epizentrum der deutschen M&A-Transformation.
Standortwahl als Strategie
Die Entscheidung, atares in München zu gründen, basierte nicht auf Zufall, sondern auf einer systematischen Analyse der Ökosystem-Faktoren:
- Kapitaldichte: Höchste Konzentration von Family Offices, institutionellem Kapital und Venture-Fonds in Deutschland
- Startup-Maturity: Entwicklungsstand des lokalen Startup-Ökosystems ermöglicht Transaktionen über mehrere Wachstumsphasen hinweg
- Industrielle Basis: Established Tech- und IT-Unternehmen schaffen natürliche Akquisitionsziele für Scale-ups
- Talentpool: Verfügbarkeit von Fachkräften reduziert Post-Merger-Integration-Risiken
„Die exzellenten Bedingungen des Wirtschaftsstandorts München – die hohe Dichte an Finanzinvestoren, das StartUp-Ökosystem und die Verfügbarkeit entsprechender Nachwuchskräfte – waren ausschlaggebend,” erklärt Jan Pörschmann, Managing Partner bei atares.
Die fünf Säulen der bayerischen Innovationsfinanzierung
Das bayerische Ökosystem wird durch mehrere institutionalisierte Programme gestützt:
- High-Tech Gründerfonds (HTGF)
Mit über einer Milliarde Euro unter Verwaltung bleibt der HTGF das zentrale Finanzierungsinstrument für Tech-Startups in der Seed- und Series-A-Phase. Für M&A-Strategien relevant: HTGF-finanzierte Unternehmen bilden eine qualifizierte Pipeline für spätere Akquisitionen. - Bayern Kapital
Die Beteiligungsgesellschaft des Freistaats fokussiert auf Wachstumskapital und bereitet Scale-ups gezielt auf internationale Expansion vor – eine notwendige Vorbedingung für M&A-Reife. - Bayerischer VC-Beschluss 2025
Die Liberalisierung der Stiftungskapitalanlage eröffnet einen neuen Finanzierungskanal. Schätzungen gehen von 300-500 Millionen Euro zusätzlichem jährlichen Kapitalfluss aus. - KfW-Innovationskredite
Spezialisierte Kreditprogramme ermöglichen es Scale-ups, M&A-Transaktionen fremdfinanziert durchzuführen, ohne die Eigenkapitalquote zu gefährden. - Digital Innovation Hubs (DIH) Bayern
Die DIHs dienen als Qualitätssicherungsmechanismus für Akquisitionsziele – etablierte Mittelständler mit hohem Integrationspotenzial.
Das deutsche M&A-Defizit
Trotz dieser Infrastruktur zeigt sich eine persistente Diskrepanz zwischen Kapitalverfügbarkeit und M&A-Aktivität. Florian Nöll, Partner & Head of Corporate Development, M&A and Innovation bei PwC, brachte dies auf dem 25-Jahr-Jubiläumsevent des VC Magazins in München auf den Punkt:
Diese Zurückhaltung – oft begründet in Risikophobia, mangelnder M&A-Expertise oder kulturellen Faktoren – kostete deutschen Unternehmen in den letzten Dekaden Wachstumspotenzial gegenüber angloamerikanischen und asiatischen Wettbewerbern.
Die Trendwende zeichnet sich jedoch ab: Aktuelle Marktanalysen prognostizieren für 2026 einen Anstieg bei deutschen Mid-Market-Transaktionen um 20 Prozent. Das ist kein organisches Wachstum – das ist eine M&A-Beschleunigung.
Implikationen für die Praxis
Für atares-Kunden – typischerweise Scale-ups und Mittelständler in Tech- und IT-Branchen – ergibt sich ein strategisches Fenster: Die Kombination aus gestiegener Kapitalverfügbarkeit (VC-Beschluss), etablierter Finanzierungsinstrumente (HTGF, Bayern Kapital) und steigendem Transaktionsvolumen schafft ideale Bedingungen für Buy-and-Build-Strategien.
„Ein großer Teil unserer Kunden profitiert direkt von diesen Programmen,” so Pörschmann. „Sie nutzen nicht einzelne Instrumente isoliert, sondern kombinieren sie strategisch – HTGF-Seed-Kapital mit Bayern-Kapital für Wachstum, dann M&A zur Skalierung.”
Fazit: München als Catalyst
Der Bayerische VC-Beschluss 2025 ist weniger ein isoliertes Regulierungsexperiment als vielmehr die Formalisierung einer längerfristigen Strategie: Bayern positioniert sich als führender M&A-Hub Deutschlands.
Für atares und ähnliche spezialisierte Beratungen ist diese Entwicklung bestätigend – nicht überraschend. Die Standortwahl München war eine Wette auf strukturelle Vorteile, die sich nun durch politisches und regulatorisches Handeln zusätzlich manifestieren.
Die deutsche M&A-Transformation findet statt. Und sie wird von München aus katalysiert. atares begleitet Sie gerne.