23. April 2025

Top Story: Koalitionsvertrag 2025 – Lichtblicke für Innovation, Start-ups & M&A

Der neue Koalitionsvertrag der Bundesregierung wird vielerorts kritisch betrachtet: zu bürokratisch, zu zurückhaltend, zu wenig mutig. Doch wer sich nicht von Schlagzeilen leiten lässt, sondern genauer hinschaut, erkennt spannende Impulse – besonders für Gründer, Investoren und Unternehmen mit Innovations- und Wachstumsambitionen.

Trotz konjunktureller Unsicherheit bekennt sich die Regierung zu einer wirtschaftspolitischen Strategie, die Investitionen in Zukunftstechnologien ermöglicht und Deutschland als Innovationsstandort stärken soll. Vor allem für technologiegetriebene Branchen sowie den M&A-Sektor ergeben sich daraus neue Perspektiven. Mehr.

Drei Hebel für den Aufbruch

Der Vertrag nennt eine Reihe konkreter Maßnahmen, die für die Start-up- und Innovationslandschaft relevant sind:

  • Kapitaloffensive durch den Deutschlandfonds: Ein Wachstums- und Innovationsfonds mit einem Volumen von mindestens 100 Milliarden Euro soll vor allem Scale-ups und den Mittelstand stärken. Mehr.
  • One-Stop-Shop für Gründungen: Unternehmensgründungen sollen künftig digital und binnen 24 Stunden möglich sein – ein längst überfälliger Schritt zur Entbürokratisierung. Mehr.
  • Förderung sicherheitsrelevanter Technologien: DefenceTech und Dual-Use-Innovationen erhalten durch staatliche Programme neue Impulse – mit positiven Effekten auch auf strategische M&A-Transaktionen. Mehr.

Diese Maßnahmen schaffen ein innovationsfreundliches Klima und eröffnen neue Spielräume für strategische Beteiligungen und Investitionen.

Deep Tech: Deutschlands unterschätzte Stärke

Trotz des Images als digitaler Nachzügler entwickelt sich in Deutschland ein kraftvolles Deep-Tech-Ökosystem. Hidden Champions treiben echte Zukunftstechnologien voran – international wettbewerbsfähig und mit enormem M&A-Potenzial.

Aktuelle Highlights aus deutschen Technologiebranchen:

Aerospace

  • Isar Aerospace: Erfolgreicher Test der „Spectrum“-Rakete – Meilenstein für europäische Raumfahrt. Mehr.

DefenceTech

  • Helsing: 450 Mio. € Series-C – eines der höchstbewerteten DefenceTech-Start-ups Europas.
  • ARX Robotics: NATO-Finanzierung für autonome Robotikplattformen.
  • Quantum Systems: Expansion durch AirRobot-Übernahme, Series-B über 100 Mio. €, Produktionserweiterung in der Ukraine.

Quantencomputing

  • Planqc: 50 Mio. € Series-A – Quantencomputer auf Basis neutraler Atome.
  • Terra Quantum: 75 Mio. € Series-A für Softwarelösungen in der Quantentechnologie.
  • Qruise: Optimierung von Quantenhardware – Teil des Quantum Business Network.

GreenTech

  • Enapter: Großauftrag für modulare AEM-Elektrolyseure (3 MW).
  • Sunfire: 100 Mio. € Investition in Hochtemperatur-Elektrolyseure.
  • Green Flexibility: Fokus auf Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Ressourcennutzung.

Diese Unternehmen stehen exemplarisch für eine neue Generation von Tech-Innovatoren – mit Skalierungspotenzial, internationaler Relevanz und hoher M&A-Affinität.

Standortvorteile strategisch nutzen

Deutschland bietet beste Voraussetzungen für nachhaltige Innovation:

Diese Faktoren bilden die Basis für eine nachhaltige Innovationsstrategie – sowohl für inländische Player als auch für internationale Investoren.

M&A als strategischer Wachstumstreiber

Der Koalitionsvertrag schafft an mehreren Stellen Rahmenbedingungen, die M&A-Aktivitäten im Innovations- und Transformationskontext begünstigen. Gerade technologieorientierte Unternehmen setzen Übernahmen gezielt ein, um:

  • Zugang zu neuen Technologien und Märkten zu erhalten
  • Geschäftsmodelle zu erweitern
  • internationale Expansion zu beschleunigen
  • Fachkräfte nachhaltig zu binden

Entscheidend ist dabei die Integration in eine klare Gesamtstrategie – von der Identifikation geeigneter Zielunternehmen bis zur Post-Merger-Integration. Mehr.

M&A-Highlight: Digitalisierung bleibt Deal-Treiber

Auch abseits der ganz großen Namen zeigen sich im Tech-M&A-Markt starke Bewegungen – besonders dort, wo Digitalisierung konkret wird. Ein aktuelles Beispiel:

  • Timetoact Group: Der auf Digitalisierungs-, Cloud- und Data Analytics spezialisierte IT-Dienstleister wurde im März 2025 von H.I.G. Capital übernommen. Die Private-Equity-Gesellschaft investiert damit gezielt in den deutschen Mid-Cap-Tech-Sektor – und setzt ein klares Zeichen: Wert entsteht dort, wo Technologie praxisnah skaliert wird.

Die Transaktion steht exemplarisch für den anhaltenden Trend, wachstumsstarke IT-Unternehmen mit klarer technologischer Ausrichtung als Plattforminvestments oder Add-ons zu positionieren – gerade im Spannungsfeld zwischen Mittelstand und Zukunftstechnologie.

Fazit: Zukunft gestalten statt abwarten

Der Koalitionsvertrag liefert mehr Chancen, als es auf den ersten Blick scheint. Wer strategisch denkt, erkennt: Jetzt ist die Zeit, zu investieren, zu skalieren – und Innovation aktiv mitzugestalten.

Empfehlung: Chancen nicht verstreichen lassen. Innovation beginnt dort, wo Kapital, Technologie und kluge Entscheidungen zusammenkommen.