Top Story: Was ist die Subscription Economy?

Benutzen statt Besitzen. So lässt sich die Subscription Economy treffend beschreiben. Ist das tatsächlich so neu? Das Grundprinzip basiert auf dem Abonnement-Modell, das bereits im 17. Jahrhundert im Verlagswesen eingesetzt wurde. Weitere Anwendungsfälle sind Aktienemissionen oder der Weinhandel. Also „alter Wein in neuen Schläuchen“? Im Prinzip ja, nur mit einer neuen Geschwindigkeit. Die Digitalisierung, IoT und Cloud-Computing führten zu einer Explosion der Subscription Modelle.

2011 führte Microsoft mit Office 365 das erste Abo-Modell ein, 2012 kam Adobe mit seinem Creative Cloud-Abo-Modell auf den Markt.  Das Wachstum seither ist beeindruckend. Der globale SaaS-Softwaremarkt 2023 wird auf eine Größe von über 270 Milliarden USD geschätzt, für 2024 werden 320 Milliarden EUR vorhergesagt und mit einem jährlichen Wachstum von 18,4 % sollen im Jahr 2032 über 1,2 Billionen USD mit SaaS Software umgesetzt werden. 2023 wurde ein Drittel des globalen Software-Umsatzes mit SaaS-Modellen erzielt.

Gemessen an der Anzahl dominieren US-amerikanische Firmen den SaaS-Markt.

1. Wiederkehrende Einnahmen: Unternehmen generieren durch regelmäßige Abonnements kontinuierliche Einnahmen. Dies ermöglicht eine bessere Vorhersehbarkeit und Stabilität im Vergleich zu einmaligen Verkaufserlösen.

2. Kundenbindung: Mit Abonnements bauen Unternehmen langfristige Beziehungen zu ihren Kunden auf. Die regelmäßige Interaktion fördert die Kundenbindung und kann zu einer höheren Kundenlebensdauer führen.

3. Personalisierung: Viele Abonnementmodelle bieten personalisierte Dienstleistungen oder Produkte, die auf die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Dies kann die Kundenzufriedenheit und -treue steigern.

4. Flexibilität und Skalierbarkeit: Kunden können oft aus verschiedenen Abonnementoptionen wählen, die Flexibilität in Bezug auf Preise und Angebotsumfang bieten. Unternehmen können ihr Angebot schnell an Marktveränderungen oder Kundenwünsche anpassen.

5. Nachhaltigkeit und Effizienz: Abonnementmodelle können zur Reduzierung von Verschwendung beitragen, da Produkte und Dienstleistungen effizienter genutzt werden. Dieser Aspekt gewinnt insbesondere in Bereichen wie der Mobilität oder dem Konsumgütersektor an Bedeutung.

Quelle: Pitchbook

Messbarkeit & Planbarkeit! Das zieht Investoren an. Unternehmen der Subscription Economy werden nach diesen Key Performance Indikatoren (KPIs) bewertet:

MRR / ARR: der monatlich/jährlich wiederkehrende Umsatz (Monthly oder Annual Recurring Revenue)

CAC: die Customer Acquisition Cost geben die Kundengewinnungskosten wieder

ARPU: der Average Revenue Per User beziffert den durchschnittlichen Umsatz mit einem Nutzer

CLTV: der Customer Lifetime Value bemisst den Wert eines Kunden auf Lebenszeit

NPS: der Net Promoter Score misst Kundenzufriedenheit ist und ist ein Indikator für Loyalität und Empfehlungen

DAU: mit der Kenngröße Daily Active User wird das Engagement eines Nutzers mit einem Produkt ermittelt

Churn Rate: die Churn Rate sagt aus, wie viele Kunden ihr Abonnement in einem definierten Zeitraum kündigen.

Payback Periode: dieser Wert misst, wie lange es für einen Anbieter dauert, mit der Marge seines Produkts die Kundengewinnungskosten (CAC) auszugleichen.

Tipp 1: Als Praktiker-Methode hat sich für eine Schnellbewertung der Multiple des ARR durchgesetzt. Wer wissen möchte, wie aktuell SaaS Unternehmen bewertet werden, dem empfehlen wir den SaaS Capital Index.

Tipp 2: Welche KPIs bei Subscription-basierten Mobile-Apps wirken, lässt sich in dem sehr ausführlichen Report von RevenueCat aus 2024 nachlesen.

Die Subscription Modelle werden den Software-Markt dominieren. Für Software-Anbieter bedeutet das ein erhebliches Investment in Cloud-Anwendungen, neue Software-Architektur und andere Go-To-Market Strategien. Das ist nicht selten der Zeitpunkt sich für kapital- und Know-how-starke Mitgesellschafter zu öffnen.

Die Subscription Economy durchdringt immer mehr Branchen (z.B. Auto-, Ernährung-, Gesundheit-, Medien-Abos). In einem der nächsten Newsletter werden wir uns mit datengetriebenen Geschäftsmodellen befassen, die ebenfalls meist auf Abo-Modellen fußen.

Bis 2025 soll die Subscription Economy auf 1,5 Billionen USD, also 1.500 Milliarden USD, anwachsen. Tipp: Wie behält man die Übersicht über die ganzen Abo-Verträge? Privat mit einem anderen SaaS Unternehmen: Finanzguru.  Geschäftlich bieten sich Vertragsmanagement-Tools wie Juro oder Precisely an.

atares ist die digitale M&A-Manufaktur für technologiegetriebene MidCap-Unternehmen in Deutschland und versteht sich als Vorreiter für die Digitalisierung der M&A-Branche. Gegründet 2001 hat atares in mehr als 20 Jahren über 200 Transaktionen begleitet. Der Schwerpunkt liegt auf Transaktionsvolumina zwischen 10 und 100 Mio. EUR von zumeist inhabergeführten Unternehmen. Seit November 2023 firmiert das ehemals unter Proventis Partners, München, bekannte Unternehmen unter dem neuen Firmennamen atares GmbH. Atares verfügt über langjährige persönliche Kontakte zu Strategen, Private Equity Investoren und M&A-Beratungen in Europa, Nord- und Südamerika und Asien. Hochspezialisierte Expertise für den Markt, Einfühlungsvermögen für die Menschen und Leidenschaft für die Sache machen atares zum gefragten M&A-Partner für die Tech-Champions von morgen. Über 20 Mitarbeitenden bei atares in München und Düsseldorf steuern die Projekte über den eigenentwickelten, digitalen M&A dealfloor (dealfloor.co) – für wertschöpfende, effiziente Transaktionen mit bester User Experience.  Weitere Informationen unter: www.atares.team

Julia Alpert
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